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Madhya Pradesh (Zentralindien)
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Über Madhya
Pradesh
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Madhya Pradesh ist der größte Staat
in Indien. Das Wort "Madhya Pradesh" bedeutet
"Zentrale Provinz". Geographisch ist Madhya Pradesh das Herz von Indien und der südlichste Staat
der Binnenstaaten in Indien. Die Größe des Staates ist gigantisch. Die
westliche Region ist Teil der
Bevölkerungsbewegung vor mehr als 4.000 Jahren
im Nord-Süd-Korridors. Einige
der wichtigsten Städte in Madhya Pradesh sind Gwalior,
Bhopal, Indore und Jabalpur. Bhopal ist die Hauptstadt von Madhya Pradesh. Die
meisten Menschen sprechen Hindi oder einen Dialekt des Hindis.
Das Klima in
Madhya Pradesh ist sehr heiß und trocken im Sommer und im Winter angenehm.
Die beste Zeit, nach Madhya Pradesh zu reisen, ist von September bis März.
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Geschichte |
Der Staat Madhya Pradesh besitzt einen Bruchgürtel in der kulturellen
Entwicklung zwischen den nördlichen und südlichen
Kernregionen Indiens. Madhya Pradesh ist die Heimat von einigen ersten indischen Siedlungen. Hier wurden einige Überreste von prähistorischen Kulturen,
Felsmalereien und Steinkunstwerken gefunden. Die wunderbaren Wandmalereien
und anderen archäologischen Funde sind in Abris und in den Höhlen bei Bhimbetka
zu sehen und zeigen die Kontinuität der Siedlung
bis in die Zeit
der jüngsten historischen Vergangenheit. Die geschriebene Geschichte von Madhya
Pradesh geht auf den Kaiser Ashoka im 3. Jahrhundert v. Chr.
zurück, der
eine große buddhistische Stupa in Sanchi baute. Eine der ersten Staaten, die
es
in Madhya Pradesh gab, war Avanti mit der Hauptstadt Ujjain. Der ein Teil des Maurya-Reiches
im 3. und 4. Jahrhundert v. Chr. war. Aus dem 2.
Jahrhundert v. Chr. bis ins 16. Jahrhundert n. Chr. regierten
verschiedene Dynastien den Staat. Einige dieser
Dynastie waren die Sunga Dynastie, von 73 bis 185 v. Chr. im östlichen Malwa,
die Andhras Dynastie (Satavahanas) vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3.
Jahrhundert n. Chr. und die Ksaptrapas Dynastie und die Nagas Dynastie vom 2. bis 4.
Jahrhundert n. Chr. Die Guptas regierten die Region im Norden des Narmadas
vom 4. bis 5. Jahrhundert n. Chr. und die Hunas Dynastie (Hunnen) kämpften um die
Macht über Malwa. Zu diesem Zeitpunkt wurde Madhya Pradesh im 7. Jahrhundert
ein Teil des Harshas des nordindischen Reiches. Im 10. Jahrhundert steuerten
verschiedene Dynastien aus unterschiedlichen Regionen wie die Kalachuris, die das Narmada-Tal regierten
Die Paramaras Dynastie hatte den Südwesten von Madhya
Pradesh, die Kachwahas Dynastie lagen um Gwalior und die Chandella Dynastie
steuerten Khajuraho.
Die Paramars gelten als große Herrscher und echte Förderer
der Künste. Zwischen 950 und 1050 n. Chr. beherrschten die Chan dem
nordöstlichen Teil der Madhya Pradesh und gaben Indien seinen berühmten Tempel von Khajuraho.
Dies war ein Ort, der vor der Welt verborgen bleiben sollte für ein paar Jahrhunderte. Später nahm
die Tomaras Dynastie Gwalior ein. Gwalior
wurde von den Muslimen im 11. Jahrhundert erobert. Das Sultanat von Delhi
wurde eine Hindu-Domäne im Jahre 1231 und die Khalji Dynastie nahm Malwa ein. Die Scindia und
Holkar Dynastien etablierten sich in Marathas
und entwickelten unabhängig eigene Regeln. Im Jahre 1817 bis 1818 wurden die Gebiete als "Saugor-Nerbudda" bekannt,
welches von den Briten abgetreten wurden. Im Norden und Westen wurde die
Zentralverwaltung Indiens (Central India Agency) im
Jahre 1854 gegründet und von Malwa, Bundelkhand und Baghelkhand zusammen
geführt.
Andere Bezirke wurden 1860 aufgenommen und die Region wurde als die zentrale
Provinz bekannt. Berar wurde im Jahre 1903, nach der Unabhängigkeit der
zentralen Provinzen, aufgenommen und Teil der Madhya Pradesh. Die
Zentralverwaltung Indiens wurde zum ersten Mal in Madhya Bharat (Middle Indien) und Vindhya
Pradesh (Vindhya Provinzen) eingeteilt und dann zu Madhya Pradesh. |
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Geographie |
Madhya Pradesh
grenzt im Norden an Uttar Pradesh, im Nordosten
an Bihar,
im Osten an
Orissa, im
Südosten an Andhra Pradesh, im Süden und
im Südwesten an Maharashtra, im Westen an Gujarat und im Nordwesten
an Rajasthan.
Er umfasst eine
Fläche von 450.000 km2. Der gesamte Staat befindet sich im
nördlichen Teil des Dekkan-Plateaus. Sein nördlicher Teil liegt auf der Indo-Ganges-Ebene. Entlang des Nordrandes
befindet sich die Vindhya Region,
die durch die Erosionen stark veraltet ist. Die Kaimur
Region durchläuft Baghelkhand mit dem Blick auf die Ganges-Ebene, entlang der Umgebung von Varanasi Allahabad.
Beide Regionen werden häufig von dem Ken Fluss und von den tiefen Schluchten
unterbrochen. Hinter der Kaimur Region beginnt die Baghelkhand Hochebene mit
einer durchschnittlichen Höhe von 300 m. Im Osten ragt die Hazaribagh Region in den Staat
hinein
und wird südlich von Raipur Bastar mit dem Plateau hinter dem Ghats
umgeben. Einige Teile des Staates sind mit Hochebenen und Hügeln, mit tiefen Tälern,
dichten Wäldern und Flüssen, die in den Golf von Bengalen fließen, durchsetzt. Etwa
ein Drittel der indischen Wälder liegt in Madhya Pradesh. Die wichtigsten
Waldgebiete sind in Vindhya-Kaimur, Satpura und Maikala Gebieten und im Baghelkhand Plateau. Die Wälder sind reich an
besonderen, schönen
Holzarten wie Teakholz,
Sal, indisches Ebenholz und
Rosenholz. Es gibt
jede Menge Bambus, herrliche Früchte und blühenden Bäume im Wald. Die
Region Malwa ist reich an schwarzer Baumwolle, aufgrund des Bodens, dessen vulkanischer Ursprung
für die schwarze Färbung sorgt. Die tiefer gelegenen
Gebiete wie Gwalior, Bundelkhand, Baghelkhand und
Chattisgarh haben eher leichtere Böden. Der beste Boden ist im Narmada Tal,
dieser besitzt reiche schwemmige Ablagerungen. Madhya Pradesh ist auch die
Quelle von einigen wichtigten Halbinselflüssen wie der Narmada, Chambal,
Mahanadi und Tapti. Der Narmada Fluss entspringt im Herzen des Staates und
fließt mit dem Tapti
zusammen. Sie entwickeln sich zu einem großen Fluss auf der indischen
Halbinsel. In Jabalpur läuft er durch einige beeindruckende Marmorschluchten.
Entlang des nördlichen Randes sind die Bhanrer Hügel gelegen, die Vorreiter des Vindhyagebirges. Die Landschaft
ist an einigen Stellen steinig und unwirklich.
An anderen Stellen hat sie die Chambal Schluchten geschaffen, die ein gutes Versteck
für Banditen bietet. |
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Klima |
Zwischen Juni und September liegt die Monsunzeit in Madhya Pradesh, wo die
höchste Niederschlagsmenge im Jahr fällt. Bhopal
hat pro Jahr 1.210 mm Niederschlagsmenge in der Regenzeit. Die jährliche
Niederschlagsmenge neigt dazu von Süden nach Norden und von Osten nach Westen
sich zu verringern. Während des Monsuns ist der Feuchtigkeitsgrad viel höher ist
als zu anderen Zeiten des Jahres. Der Monsun verursacht das üppige
Pflanzenwachstum und macht die Orte wie Mandu besonders attraktiv. Von März bis Mai
ist das Klima heiß und trocken mit Temperaturen im Bereich von 33 °C bis 44
°C. Die Winter sind von November bis Februar trocken und angenehm. Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur liegt
dann bei 27 °C bis 10
°C. |
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Wirtschaft |
Die Wirtschaft in Madhya Pradesh ist
primär in der Landwirtschaft. Die wichtigsten
landwirtschaftlichen Regionen sind im Chambal Tal, Malwa Plateau, Narmada-Tal,
Rewa-Plateau und in der Chhattisgarh Ebene. Die Hauptnahrungspflanzen sind
Jowar, Weizen, Reis und grobe Hirse wie Kondo
und Kutki. Hülsenfrüchte und Erdnüsse werden auch angebaut. Madhya Pradesh ist
auch der größte Sojaproduzent in Indien. Einige der wichtigsten Nutzpflanzen
sind die Ölsaat, Baumwolle und das Zuckerrohr. Die ausgedehnten Wälder
bestehen aus Teak, Sal, Bambus und Salai. Die Harze werden für den Weihrauch und Medikamenten
genutzt. Die Bewässerung erfolgt mit Hilfe von Kanälen, Becken und Brunnen. Es gibt 22 große Bewässerungs- und Energieanlagen. Die
7
großen Flusssysteme im Bundesstaat bieten ein großes Potential für
die Wasserkraftgeneration. Das Chambal Tal wird gemeinsam mit Rajasthan
gespeist und andere Systeme schließen sich dort an wie das Rajghat, Bansagar,
Mahanadi Reservoir, Hasdeo Bango und Bargi. Der Staat ist ebenfalls reich an
Mineralien. Die größte Diamantenmine des Landes liegt in Panna, in der Nähe von
Khajuraho. Dieser verfügt über förderbare Reserven von 1 Millionen Karat.
Andere Mineralien wie Kalkstein, Dolomit, Eisenerz, Mangan, Kupfer, Kohle,
Rohphosphat und Bauxit gehören ebenfalls dazu. Zudem ist er der einzige Staat,
der
Zinnerz herstellt. Ein umfangreiches Verfahren wurde eingeleitet, um Goldvorkommen in Raipur und Raigarh zu finden. Die
wichtigsten Industriezweige des Staates sind das Stahlwerk in Bhilai, die
Elektroanlage in Bhopal und das Aluminiumwerk in Korba sowie die
Papierfabriken bei Hoshangabad und Nepanagar, das Alkaloid, die Batteriefabrik in
Neemuch und zahlreiche Zementwerke. Es gibt etwa 25 Textilfabriken im Land,
davon sind 7 verstaatlicht. Madhya Pradesh besitzt auch ein starkes
traditionelles Dorfhandwerkindustrie. In Chanderi und Maheshwari sind Seidensaris
sehr gefragt. Die Stammesbevölkerung produziert auch attraktives
Kunsthandwerk. |
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Bewohner
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Die Bevölkerungsverteilung ist sehr uneben.
Der westliche Teil des Staates hat eine viel höhere Populationsdichte als der
östliche Teil. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt in Dörfern. Es gibt
verschiedene Stammesgruppen, die in Madhya Pradesh leben und sich nur gering
industriell weiterentwickeln. Stämme wie die Bhil, Baigas, Gonds, Korkus,
Kols, Kamars und Marias
gehören hier dazu. Viele dieser Stämme wurden schmerzhaft in das
allgemeine indische Leben gezwängt mit gemischten Ergebnissen. Mehr als
20 % der Gesamtbevölkerung des Staates sind Vertreter von diesen Stämmen. Vor etwa 400 Jahren war Madhya Pradesh
für Menschen unzugänglich. Heute werden Stammesleute von der vergleichsweise gut
bewässerten Ganges-Ebene versorgt. Der Gonds ist der größte Stamm in Indien.
Die meisten von ihnen leben ein primitives Leben. Die traditionellen Stammesmitglieder
waren Halbnomaden,
die ihr Leben mit der Jagd und Wanderfeldbau organisierten. Heute haben sich
die meisten inzwischen eingelebt und leben auf dem Land alkohol- und
drogenabhängig, besonders die Männer. Viele von ihnen halten an ihren alten, tiefliegenden Überzeugungen
fest, wie ihre Toten zu begraben. Im Laufe der
Jahrhunderte hat sich das Stammesgebiet immer mehr reduziert und
überall ist ihre Lebensweise nun bedroht von der großen Modernisierung,
den Bewässerungsdämmen. Dennoch sind auch einige Stammestraditionen, insbesondere
die Mythologin und
Folklore, erhalten geblieben, obwohl sie den äußeren kulturellen Einflüssen
ausgesetzt waren. Die Pandwani und die Lachmanjati Legenden entsprechen dem
Mahabharata und Ramayana. Lieder und Zeremonien kennzeichnen einen Meilensteinm deren Lebens.
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Sprache und
Religion |
Hindi ist die am meist gesprochene Sprache in Madhya Pradesh, gefolgt von Marathi, Urdu,
Orya, Gujarati und Punjabi. Die Bhil sprechen Bhili und die Gonds sprechen Gondi.
Diese beiden Stammessprachen sind im Ursprung der indoeuropäischen und
driviaden Sprache unabhängig. Der Hinduismus ist die wichtigste Religion, die
hier nach dem Islam, Sikhismus, Christentum und Buddhismus praktiziert wird. |
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Festivals |
Die traditionellen religiösen Feste der Hindus, Muslime und anderen
Gemeinschaften sind auch in Madhya Pradesh sehr beliebt und werden gefeiert. Die Messen und Festivals
der Stämme werden bunt auf ihrem ethnischen Lebensstil gefeiert im ganzen
Land. Einige der Stammesmessen und -festivals sind das Madai Festival, Bhagoriya Festival,
Dusshera von Bastar, Karma Festival und Nagaji Fair. Das Khajuraho Tanz
Festival und das Tansen Musikfestival in Gwalior
sind berühmte Kulturfestivals, die die klassische indische Musik
und den Tanz feiern. |
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Sehenswürdigkeiten |
Madhya Pradesh
besitzt einige prächtige archäologische und historische
Stätte und herrliche Gebäude. Der Stupa in Sanchi ist einer der schönsten
Denkmäler in Indien. Der Chandela Tempel in Khajuraho ist ein Zeugnis von hohem künstlerischem Wert und
besitzt herrliche Festungen und Paläste in Gwalior, die an die Pracht der vielen indischen Fürstenstaaten
erinnert. Mandu
besetzt eine strategische Position auf dem wichtigen Verkehrskorridor von
Delhi zur Westküste. Diese herrliche Hügelfestung und Zitadelle der
Paläste, Moscheen und Gräbern wurden bereits im 6. Jahrhundert erbaut und
unter den muslimischen Sultan Malwa als Shadiabad als die Stadt der
Freude benannt. Ujjain ist eine der 7 heiligen Städte Indiens und ein
Zentrum für die hinduistische Wallfahrt. Der Kanha Nationalpark und Bandhavgarh Nationalpark sind die berühmten Nationalparks in Madhya Pradesh. |
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Natur und Wildnis |
Madhya Pradesh ist ein wahres Paradies für Wildtiere. Etwa ein Drittel des
Landes ist bewaldet und bietet ein einzigartiges und aufregendes Panorama über
das wilde Leben. Die Mahadeo Hügel in der Satpura Region ist die Heimat der
Tiger, Panther, indischen Bisons, Leoparden, Chital Hirschen, Sambhar,
Schwarzer Böcken und Büffeln. Die Salbäume und Bambuswälder in Kanha, Bandhavgarh, Panna und
die verschiedenen anderen Nationalparks und Naturschutzgebiete sind mit allen
Arten von Wildtieren und 100ten von Vogelarten bewohnt. Der Kanha
Nationalpark ist der einzige Lebensraum mit Hartboden. Der Barasingha
(Sumpfhirschen) ist im Panna und Bandhavgarh Nationalpark daheim. Der weiße
Tiger ist berühmt im Madhya Pradesh
Nationalpark.
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Anbindung |
Gute Verkehrsverbindungen existieren im westlichen Teil des Staates, vor allem entlang des Korridors von Gwalior nach Bhopal. In vielen
Gebieten ist jedoch das Straßennetz sehr
schlecht. Dies behindert die Entwicklung, trotz Bemühungen.
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Shiva
Tempel,
Bhojpur |
Khajuraho Tempel |
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Madhya Pradesh Feste |
Junge Frauen
vom Volksstamm
Baiga |
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Frauen
bei der Weizenernte |
Zubereitung des Essen, Urbevölkerung |
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Kanha
Tiger Reservat |
Stupa
in Sanchi |
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Sanchi,
Madhya Pradesh |
Languren Affen in Orchha |
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Schwiegermutter Schwiegertochter Tempelanlage in Gwalior |
Panna Nationalpark |
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Tanzgruppe in Khajurao |
Gwalior
Fort |
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Landwirt
auf dem Land |
Geier
im Nest, Orchha |
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